Sonderkonzert musica viva - Zum 100. Geburtstag von Galina Ustwolskaja
Donnerstag, 21. November 2019, 20:00 Uhr
München, Herkulessaal
Programm
Henri Dutilleux
Trois Strophes sur le nom de Sacher
Johann Sebastian Bach
Suite Nr. 5 für Violoncello solo c-Moll, BWV 1011
Galina Ustwolskaja
Komposition 1 "Dona nobis pacem" für Piccoloflöte, Tuba und Klavier [1970-71]
Galina Ustwolskaja
Komposition 2 "Dies irae" für 8 Kontrabässe, Schlagzeug und Klavier [1972-73]
Galina Ustwolskaja
Komposition 3 "Benedictus, qui venit" für 4 Flöten, 4 Fagotte und Klavier [1974-75]
Nicolas Altstaedt, Violoncello
Natalie Schwaabe, Piccolo
Henrik Wiese, Flöte
Ivanna Ternay, Flöte
Petra Schiessel, Flöte
Marco Postinghel, Fagott
Susanne Sonntag, Fagott
Rainer Seidel, Fagott
Francisco Esteban Rubio, Fagott
Stefan Tischler, Tuba
Markus Steckeler, Schlagzeug
Lukas Maria Kuen, Klavier
Heinrich Braun, Kontrabass
Philipp Stubenrauch, Kontrabass
Simon Wallinger, Kontrabass
Frank Reinecke, Kontrabass
Teja Andresen, Kontrabass
Lukas Richter, Kontrabass
José Trigo, Kontrabass
Yi-Rung Lai, Kontrabass

„Für mich ist diese Komponistin wie ein Meteorit, der auf der Erde eingeschlagen ist.“ Kommentare über Galina Ustwolskaja – wie dieser von Markus Hinterhäuser – führen nicht selten auf extremes Gelände. Die 1919 geborene Russin kannte kein Mittelmaß – in ihrer Musik tun sich Abgründe auf. Wenn stille Räume unter einem Schlag erzittern, ist die Reduktion der Mittel radikal. Niemand vor ihr hat gezeigt, wie unendlich die Entfernung ist, die eine Tuba von einer Piccoloflöte trennt. Mit ihrer Unbedingtheit hat sich Galina Ustwolskaja Respekt verschafft. Dmitri Schostakowitsch, einer ihrer Lehrer, nannte sie „mein musikalisches Gewissen“ und legte ihr seine unveröffentlichten Werke zur Kritik vor. In ihren eigenen Werken, von denen sie nur 25 zur Veröffentlichung zuließ, beschränkt sie sich oft auf kleine Besetzungen. Von Musik für kleine Räume will sie jedoch nichts wissen: „Meine Musik ist in keinem Falle Kammermusik, auch dann nicht, wenn es sich um eine Solosonate handelt!“ Die Dichte ihres Stils vergleicht ihr Schüler Boris Tischtschenko mit dem gebündelten Licht eines Laserstrahls, der in der Lage ist, Metall zu durchdringen. Zum 100. Geburtstag von Galina Ustwolskaja stellt Nicolas Altstaedt ihrer Triade zwei Werke für Cello solo gegenüber, die nicht nur der geballten Einsamkeit ihrer Musik, sondern auch ihrer existentiellen Kraft standhalten.
Konzertfotos












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