Mariss Jansons
Donnerstag, 19. April 2018, 20:00 Uhr
München, Gasteig
Programm
Gustav Mahler
Symphonie Nr. 7 e-Moll
Mariss Jansons, Dirigent
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Gut zehn Jahre nach seiner letzten Aufnahme der Siebten Symphonie von Gustav Mahler macht sich Mariss Jansons mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks erneut an dieses lebensbejahende Monumentalwerk – und man darf gespannt sein, zu welcher Auffassung der nun 75-jährige Dirigent mit all seiner Mahler-Erfahrung gelangt ist. In rund achtzig Minuten und fünf Sätzen durchschreitet Mahler in seiner Siebten ein enormes Ausdrucksspektrum, das vom feierlichen Trauermarsch-Beginn bis zum hymnischen Jubel-Finale reicht. Die Symphonie ist achsenförmig um das zentrale Scherzo gebaut, das einem albtraumhaft verzerrten Walzer gleicht. Zwei charakteristische Nachtmusiken rahmen diesen Mitternachtsspuk: Ein bedächtig zwischen Dur und Moll pendelnder Marsch und eine mit Harfe, Gitarre und Mandoline fein ziselierte Serenade. Ein ungeheuer vielschichtiger Kopfsatz eröffnet Mahlers Siebte Symphonie, dessen affirmatives Rondo-Finale seit der Prager Uraufführung 1908 die Mahler-Gemeinde spaltet. Als „Tagstück voll blendender Helle“ feierte noch der Mahler-Exeget der ersten Stunde, Paul Bekker, das C-Dur-gestählte Finale. Während der Mahler-Verfechter Theodor W. Adorno über die Nähe zu Wagners „Meistersinger“-Vorspiel spöttelte: „Der Satz ist theatralisch: So blau ist nur der Bühnenhimmel über der allzu benachbarten Festwiese.“ Inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Mahler mit der Zerrissenheit seiner Siebten Symphonie die Widersprüche seiner Zeit spiegeln wollte – und das ist ihm fraglos gelungen!
Bilder vom Konzert











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