WICHTIGER HINWEIS
Wegen einer akuten Erkältung musste Waltraud Meier ihre Mitwirkung an den Konzerten am 26. und 27. Januar 2017 in München leider absagen. Wir danken Gerhild Romberger, dass sie sich sehr kurzfristig bereit erklärt hat, Mahlers Kindertotenlieder an ihrer Stelle zu singen.
Die im Emsland geborene Altistin Gerhild Romberger studierte an der Hochschule für Musik in Detmold Schulmusik und schloss ihre Ausbildung mit dem Konzertexamen bei Heiner Eckels ab. Weitere Anregungen erhielt sie in Kursen für Liedgestaltung bei Mitsuko Shirai und Hartmut Höll. Mittlerweile hat sie als hoch geschätzte Pädagogin selbst eine Gesangsprofessur in Detmold inne. Gerhild Romberger hat den Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit von Beginn an auf den Konzert- und Liedgesang gelegt. Das außergewöhnlich weitgespannte Repertoire der Sängerin umfasst alle großen Alt- und Mezzopartien aus Barock, Klassik und Romantik bis hin zur Literatur des 20. Jahrhunderts und zeitgenössischer Musik. Gerade als Mahler-Sängerin setzt sie immer wieder höchste Maßstäbe. In Kürze wird sie mit der Zweiten Symphonie unter Thomas Hengelbrock in der Hamburger Elbphilharmonie zu erleben sein. Beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks sang sie die Zweite unter Mariss Jansons während der Europatournee 2013, die Altpartie der Dritten im vergangenen Juni unter Bernard Haitink – ein Konzert, dessen Mitschnitt beim Label BR-KLASSIK auch auf CD veröffentlicht wurde. Weitere wichtige Partner der Sängerin sind Manfred Honeck, Herbert Blomstedt, Riccardo Chailly, Daniel Harding, Franz Welser-Möst und Andris Nelsons.
Am 27.01.2017 findet ein weiteres Konzert mit diesem Programm statt
ZUM PROGRAMM
Mahlers düstere Visionen
Die „Kindertotenlieder“ von Gustav Mahler singt Gerhild Romberger. Der 1905 in Wien von Mahler selbst uraufgeführte Zyklus basiert auf fünf Gedichten, in denen Friedrich Rückert den frühen Tod zweier seiner zehn Kinder beklagt. Die scheinbar naiven Texte boten Mahler eine ideale Vorlage für seine in ihrer Schlichtheit ergreifende Vertonung, die sich am Ende ins Tröstliche wendet. Angesichts des gemeinsamen Kinderglücks hatte Alma Mahler kein Verständnis für die düsteren Visionen ihres Mannes: „Um Gottes Willen, Du malst den Teufel an die Wand!“ Nur zwei Jahre später starb ihre vierjährige Tochter Maria Anna …
Lebensbilanz eines Komponisten
Hauptwerk des Abends sind die „Symphonischen Tänze“ von Sergej Rachmaninow, sein künstlerisches Vermächtnis, in dem er drei Jahre vor seinem Tod 1943 eine Art Lebensbilanz zog. Dem hinreißenden Melodien-Reichtum Rachmaninows, seiner wehmütigen Walzer-Nostalgie und dem finalen Triumph über das „Dies irae“-Todesmotiv wird sich niemand entziehen können.
Antigone – eine Rarität
Zum Auftakt überrascht Jansons mit einer absoluten Rarität: mit der Konzertouvertüre „Antigone“ zur Tragödie des Sophokles, die der tschechische Komponist Vladimír Sommer 1957 schrieb. Man darf gespannt sein, wie Sommer den Todesmut der antiken Heldin in Töne gesetzt hat. Mit diesem Repertoire sowie mit Mahlers neunter Symphonie gehen Jansons und seine Musiker anschließend auf Europa-Tournee nach Wien, Paris, Polen, Mailand, Luxemburg und Amsterdam.