Franz Welser-Möst

Freitag, 30. Juni 2017, 20:00 Uhr
München, Herkulessaal

Programm

Ludwig van Beethoven
Streichquartett a-moll, op. 132 (Fassung für Streichorchester)

Pause

Piotr Iljich Tschaikowsky
Symphonie Nr.1 g-Moll, op.13 "Winterträume"

Franz Welser-Möst, Dirigent

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

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ÜBER DANKESGESÄNGE UND SEELENLANDSCHAFTEN

Mit schöner Regelmäßigkeit gastiert der Österreicher Franz Welser-Möst, Chefdirigent des Cleveland Orchestra, beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Diesmal präsentiert er ein spätes Streichquartett von Beethoven in großer Streicherbesetzung, wobei Welser-Möst den originalen Stimmensatz um ein eigenes Kontrabass-Fundament erweitert hat.
Mitten in der Arbeit an seinem vorletzten Quartett op. 132 erkrankte Beethoven im April 1825 schwer. Diese existenzielle Erfahrung reflektierte er dann an zentraler Stelle seines kühnen Wurfs, im feierlichen Adagio, das er „Heiliger Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit“ nannte. Tatsächlich zählt dieser choralartige Satz mit seinen Sphärenklängen zum Tiefgründigsten und Berührendsten, was Beethoven geschrieben hat.
Tschaikowsky wiederum hatte zu Beethoven ein ambivalentes Verhältnis, wie er 1887 rückblickend der Nachwelt anvertraute: „Ich hegte ihm gegenüber ein Gefühl des Erstaunens, gleichzeitig aber auch der Furcht. Er hat Himmel und Erde erschaffen.“ Wie wohl allen Romantikern nach Beethoven saß auch dem jungen Tschaikowsky der Gigant im Nacken, als er 1866 seine erste Symphonie komponierte. Die wirkungsvolle Talentprobe des 26-Jährigen trägt den Beinamen „Winterträume“, zeichnet aber wie immer bei Tschaikowsky Seelenlandschaften nach. Und zumindest das quirlige Scherzo weckt – passend zur Jahreszeit – Assoziationen an Mendelssohns „Sommernachtstraum“.

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