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Leider musste Mariss Jansons das Konzert aus gesundheitlichen Gründen absagen. Für ihn übernimmt dankenswerterweise der Dirigent Cristian Măcelaru die Leitung.
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Jugendwerke umrahmen Mozart
Leider musste Mariss Jansons krankheitsbedingt seine Mitwirkung an dem Konzert absagen. Dankenswerterweise hat sich der rumänisch-amerikanische Dirigent Cristian Măcelaru, der vor einem Monat erst ein spektakuläres Debüt beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks gegeben hatte, ganz kurzfristig bereit erklärt, die Leitung und auch das geplante Programm komplett zu übernehmen. Den Rahmen bilden die symphonischen Erstlinge von Sergej Prokofjew und Dmitrij Schostakowitsch – die genialen Jugendwerke könnten kaum unterschiedlicher sein. Die erste Symphonie Prokofjews ist mit ihren pfiffigen Stilkopien eine liebevoll-humoristische Hommage an die Wiener Klassiker und insbesondere an Joseph Haydn geworden. Seltener zu hören als die populäre „Symphonie classique“ Prokofjews ist die ambitionierte erste Symphonie des noch nicht 20-jährigen Schostakowitsch. Viel von seiner typischen Handschrift wie das sarkastische Idiom oder das doppelbödige Pathos ist hier bereits angelegt. Der kühne Wurf animierte den Leningrader Uraufführungs-Dirigenten Nikolai Malko 1926 zu den prophetischen Worten: „Ich habe das Gefühl, dass ich eine neue Seite in der Geschichte der Symphonik aufgeschlagen und einen neuen großen Komponisten entdeckt habe.“ Mit Prokofjews Neoklassik schlägt Măcelaru einen Bogen zu Mozart, dessen prachtvolles Es-Dur-Klavierkonzert 1785 in Wien zeitgleich zur „Hochzeit des Figaro“ entstand. Gelegenheit für den polnisch-amerikanischen Pianisten Emanuel Ax, mit seinem berückend schönen Mozart-Spiel dessen ganzes Universum zwischen Ausgelassenheit und Weltverlorenheit auszuloten.