Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks - BRSO
Natalie Schwaabe © BR\Astrid Ackermann

Natalie Schwaabe

Flöte

Natalie Schwaabe wurde in Tokyo geboren, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Hong Kong und begann dort ihre musikalische Ausbildung an der »Hong Kong Academy of Performing Arts«.  Über London, wo sie an der »Purcell School«  ihr Abitur machte, kam Natalie Schwaabe nach München, begann ihr Studium bei Prof. Paul Meisen an der Hochschule für Musik und Theater und schloss dieses mit dem Meisterklassen-Diplom ab. 1996 erhielt Natalie Schwaabe den Ehrenpreis der Jury beim »Internationalen Wettbewerb des Prager Frühlings«  und sie war Preisträgerin des »Internationalen Carl Nielsen Wettbewerbs« in Odense, Dänemark.

Mit 21 Jahren begann Natalie Schwaabe ihre Orchesterlaufbahn als Soloflötistin der Münchner Symphoniker. Drei Jahre später wechselte sie zum Münchner Rundfunkorchester. Seit 1996 ist sie Flötistin und Piccolistin im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

Neben ihrer Orchestertätigkeit spielt die Kammermusik eine entscheidende Rolle; gemeinsam mit dem Pianisten Jan Philip Schulze und mit Kollegen ihers Orchesters entwickelt und präsentiert Natalie Schwaabe kammermusikalische Programme mit besonderem Fokus auf ausgefallene und zeitgenössische Werke. Dabei stellt sie das Piccolo, stets in den Mittelpunkt. Seit 1999 hat sie einen Lehrauftrag für Piccolo an der Hochschule für Musik und Theater, München. Darüber hinaus gibt sie regelmäßige Meisterkurse in Deutschland, Österreich, Italien, Lettland und Korea. 2017 erschien ihre Solo CD »Piccoloworks« mit dem Pianisten Jan Philip Schulze bei métier.

Interview

Welche Person/welches Ereignis hat Sie als Musikerin maßgeblich geprägt und warum?

  • Meine Mutter, ihre Liebe zur Musik und den Durchhaltewillen, den sie mir vorgelebt hat.
  • Der große Schweizer Flötist Aurèle Nicolet, der mir beigebracht hat, um die Ecke zu denken und nicht zufrieden zu sein mit dem, was ich kann.
  • Carlos Kleiber, der in einer Probe zum Orchester sagte, jetzt dürfen nur die Gedankenleser spielen, er könne das nicht dirigieren, das ganze Orchester hat perfekt zusammen eingesetzt.

Kuriose Orte, an denen Sie musiziert / geübt haben?

  • In der Medikamentenkammer der Kinderintensivstation, als mein ältester Sohn mit drei Monaten am Herzen operiert wurde, ich stillend für ihn da sein wollte und für ein wichtiges Solokonzert fit werden musste.
  • Wir haben Flötenquartett auf 32.000 Fuß in der Business Class vom Flugzeug auf dem Weg zum Flöten-Wettbewerb nach Kobe, Japan gespielt.

Wenn Sie nicht Ihr Instrument spielen würden, welches würden Sie dann wählen?
Oboe, sie haben immer die schönsten Soli, obwohl die Rohrbauerei ein Albtraum sein muss oder Jazzsängerin – wenn Ella Fitzgerald zum Improvisieren loslegt, fehlen mir die Worte.

Gibt es weitere Interessen/Leidenschaften neben der Musik?
Meine Kinder, Kochen, ins Theater und Kino gehen.

Welche drei Musikstücke würden Sie auf die berühmte Insel mitnehmen?
Drei sind zu wenig …

Was ist Ihr persönlicher Musiker-Albtraum?
Dass ich als Sängerin in der Oper auf der Bühne stehe, keine Ahnung habe, was ich singen sollte oder was als nächstes kommt. Im Traum stürzt das Bühnenbild in sich zusammen, was mich rettet.

Welche Musikerklischees würden Sie gerne geraderücken?
Die Piccoloflöte klingt nicht nur hoch und unangenehm. Man kann mit ihr auch richtig Musik machen.

Von Pult zu Pult

Natalie Schwaabe und Markus Steckeler
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Natalie Schwaabe und Markus Steckeler (Schlagzeug) treffen sich und sprechen über ihren Berufsalltag, ein absolutes »No-Go« im Orchester und unvergessliche Begegnungen mit großen Dirigenten wie Carlos Kleiber.