Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks - BRSO
Christianne Hörr © BR\Astrid Ackermann

Christiane Hörr

Viola

Christiane Hörr wurde in Tokio geboren. Die Begeisterung für Kammermusik wurde früh geweckt, da sie in einer Musikerfamilie groß wurde. Der Vater ist Geiger, der Bruder Cellist, so spielte sie bereits mit 10 Jahren Bratsche im Familienstreichtrio.

Als mehrfache Bundespreisträgerin bei »Jugend musiziert« begann sie ihr Violastudium in Düsseldorf bei Prof. Jürgen Kussmaul, welches sie in Berlin bei Prof. Bruno Giuranna abschloss. Meisterkurse bei Ulrich Koch und Kim Kashkashian bereicherten ihre Ausbildung. Ein akademisches Studienjahr des DAAD führte sie 1986/87 nach Bloomington/USA . Es folgte ein Engagement im Chamber Orchestra of Europe, das von der Zusammenarbeit mit Claudio Abbado und Nikolaus Harnoncourt geprägt wurde.

1990 wurde sie Mitglied des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks.

Als Ensemblemitglied des Consortium Classicum konzertierte sie von 1992 bis 2006 auf internationalen Musikfestivals und wirkte bei zahlreichen CD-Produktionen mit. 1992 und 1995 wurden ihre Kinder Julian und Sophia geboren. 1998 wechselte sie als stellv. Solobratschistin zum Münchner Rundfunkorchester, bevor sie 2005 zum Symphonieorchester zurückkehrte.

Nach wie vor gilt ihre große Liebe der Kammermusik, in der sie in verschiedenen Besetzungen und ausgefallenen Werken neben ihrer Orchestertätigkeit und dem Familienleben, ihre Herausforderung findet. Sie ist Mitglied des Orange String Quartet (Streichquartett mit Kontrabass statt Cello), das sich mit eigenen Arrangements und Kompositionen dem Bereich Jazz/Klassik/Neue Musik widmet.

Seit 2002 engagiert Christiane Hörr sich in der Jugendarbeit. Response-Projekte mit Schülern aller Schularten und Insassen der Jugendstrafvollzugsanstalt Herrenwörth, sowie Gesprächworkshops mit Schülern, Dirigenten und Musikwissenschaftlern fordern ihre Auseinandersetzung mit der Vermittlung Ernster Musik.

Interview

Welche Person / welches Ereignis hat Sie als Musiker maßgeblich geprägt und warum?
Nikolaus Harnoncourt. Unter ihm habe ich zum ersten Mal Beethoven-Sinfonien gespielt. Es war für die damalige Zeit revolutionär! Das habe ich aber erst im Nachhinein begriffen, als der schroffe, wie zärtliche, affektgeladene Beethoven in der Harnoncourschen Spielweise auch später in großen Orchestern Einzug gehalten hat. Ein Beethoven mit Maazel war danach zunächst ein mittlerer Schock für mich!

Wenn Sie nicht Ihr Instrument spielen würden, welches würden sie dann wählen?
Die Stimme.

Gibt es weitere Interessen/Leidenschaften neben der Musik?
Die Natur, Bücher und möglichst viel mit den eigenen Händen selber machen und gestalten: kochen, nähen, stricken, Stein und Holz bearbeiten, fotografieren, umräumen und Kinder verwöhnen!

Welche drei Musikstücke würden Sie auf die berühmte Insel mitnehmen?
Musik bleibt ja im Kopf und im Herzen, Shakespeares gesammelte Werke dagegen nicht… zumindest bei mir! Davon könnte ich lange mit Vergnügen zehren!

Was war Ihre letzte musikalische Entdeckung?
Man entdeckt auch in den bekannten Werken, z.B. Bruckners 8. Sinfonie, immer wieder neue Verbindungen und Assoziationen. Ansonsten die Stimme von Whitney Houston – bewegend!! Ebenso die Neukompositionen von Alex Haas, unseres Bassisten im Orange String Quartet. Er schreibt fast alle Stücke für das Ensemble und bringt zu jeder zweiten Probe eine neue Komposition mit! Wünsche werden auch berücksichtigt! Das gibt es ja sonst eher selten in unserem Beruf!

Was ist Ihr persönlicher Musikeralbtraum?
Instrument liegen lassen!!!

Welche Musikerklischees würden Sie gerne geraderücken?
Viele Klischees und Witze haben ja durchaus einen Funken Wahrheit und somit durchaus Unterhaltungswert! Vieles stimmt!!

Von Pult zu Pult

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In dieser Folge sprechen Christiane Hörr und Alice Marie Weber über Frauen im Orchester und wie sich die Rolle als Musiker*in im Orchester in den letzten Jahren verändert hat.

Blick durch’s Schlüsselloch

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In unserer Video-Serie zu unseren Kammermusikkonzerten stellen sich die Musiker der Kamera, gewähren Einblicke in kammermusikalische Feinheiten und plaudern aus dem Nähkästchen. Die Fragen kennen sie vorher nicht…

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Michael Friedrich, Andrea Karpinski, Christiane Hörr, Samuel Lutzker, Ivanna Tarnay und Bettina Faiss über ein gemeinsames Kammerkonzert.