Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks - BRSO

Antonín Dvořák: Symphonie Nr. 9

CD: Andris Nelsons dirigiert Dvořák © BR-KLASSIK Label

Mit Antonín Dvořáks beliebter Neunter Symphonie »Aus der Neuen Welt« begeisterte Andris Nelsons im Dezember 2010 das Münchner Publikum und bewies damit, dass man auch dem Standardrepertoire immer wieder neue, unerhörte Seiten abgewinnen kann. Die CD wird ergänzt mit einem selten gespielten Werk des tschechischen Meisters: der Symphonischen Dichtung »Heldenlied«.

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Mit Mitte 30 hat Nelsons bereits nahezu alle großen Orchester der Welt dirigiert und wird immer wieder als potentieller Nachfolger für hochkarätige Chefdirigentenpositionen gehandelt. Beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ist Nelsons regelmäßiger Gast. Als gemeinsames CD-Projekt liegt nun Andris Nelsons′ erste Einspielung symphonischer Werke von Antonín Dvořák vor. Schwerpunkt der CD ist der Mitschnitt eines von Publikum und Kritik umjubelten Konzerts vom Dezember 2010 im Münchner Herkulessaal, in dem die Symphonie Nr. 9 »Aus der Neuen Welt« gegeben wurde.

Im Bestreben, der nordamerikanischen Kunstmusik ein eigenes Gesicht zu verleihen und sich vom vorherrschenden europäischen Stil zu lösen, beauftragte das US-amerikanische »National Conservatory« ausgerechnet den Tschechen Antonín Dvořák, Anstöße für einen genuin amerikanischen Nationalstil zu entwickeln. Eine fast paradoxe Aufgabe, für die sich aber Dvořák als sensibler Virtuose im Umgang mit regional gefärbten Musiksprachen empfahl. Mit ihren Themen aus der böhmischen Volksmusik, die er in einer quasi »amerikanischen«, von Pentatonik und Synkopen geprägten Stilistik umsetzte und im Sinne der deutsch-österreichischen Symphonik verarbeitete, stand die Symphonie »Aus der Neuen Welt« schließlich im Spannungsfeld von drei Nationalstilen. Ein Rezept, das von der umjubelten Uraufführung 1893 in der New Yorker Carnegie Hall bis heute mehr als aufgegangen ist.

Vier Jahre nach Dvořáks letzter Symphonie entstand mit dem »Heldenlied« auch die letzte seiner fünf Symphonischen Dichtungen. Anders als zuvor verzichtete er dabei jedoch auf ein konkretes literarisches Programm – vielmehr schwebte dem Komponisten »ein Geistesheld, ein Künstler« vor, der im Finale des durchkomponierten Sonatensatzes »den endlichen Sieg der Idee« feiert.

Antonín Dvořák
Symphonie Nr. 9 e-Moll, op. 95 – »Aus der Neuen Welt«
»Heldenlied«, Symphonische Dichtung, op. 111

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Andris Nelsons Dirigent

Label: BR-KLASSIK CD 900116
Dezember 2010 | April 2012

Auszeichnung

Die CD wurde 2013 mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.